Grundregeln für die Benutzung der DNT-Hütten


Bei der Ankunft in einer Selbstbedienten Hütte hat man als DNT-Mitglied in der Regel einen Schlüssel und damit immer Zugang, auch wenn weit und breit noch keine anderen Wanderer zu sehen sind. Man läßt die Wanderstiefel draußen oder im Flur und kann sich mit Recht nach den Anstrengungen der Tour in der in der Regel gemütlichen Hütte Zuhause fühlen. Die Gäste der vorauf gegangenen Nacht haben hoffentlich dafür gesorgt, daß Trinkwasser im Eimer und Holz im bzw. neben dem Ofen bereitstehen.

Spätestens dann, wenn das Feuer behaglich knistert und das Tee- oder Kaffeewasser auf dem Gasherd warm wird, ist es Zeit, sich in das Hüttenprotokoll einzutragen, mit woher und wohin und Mitgliedsnummer. Daneben liegen die kleinen Umschläge oder Durchschreib-Formulare für die spätere Bezahlung. Sie haben jeweils eine Tabelle, in die man einträgt, was man dem Proviant-Raum entnimmt; eine Liste mit den Preisen liegt in verschiedenen Sprachen aus. Es ist ratsam, nach der jeweiligen Proviantentnahme seine Liste zu ergänzen, da man in der Hektik des morgendlichen Aufbruchs oftmals nicht mehr zusammenkriegt, was und wieviel man denn nun von der Palette der haltbaren mehr oder weniger Köstlichkeiten gewählt hatte.

Eine kurze Lektüre der Hüttenregeln - soweit man sie nicht schon auswendig hersagen kann - ist ebenfalls zu empfehlen. Man ist dann vorbereitet, wenn man z.B. als ein Nicht-Mitglied den vor 20 Uhr ankommenden Mitgliedern, als Jüngerer den Senioren, als Gast einer 2. Nacht den Neuankommenden den Bettplatz überlassen soll. In der Praxis läuft das zumeist alles gut und in der Regel freundlich ab. Auf jeden Fall gilt, daß niemand abgewiesen wird; alle sollen Platz finden, notfalls auf einer Matratze auf dem Boden.

Da für das Kochen in den meisten Hütten nur 2 Gasflammen zur Verfügung stehen, ist es bei gut besuchtem Haus oft angebracht, sich zusammen zu tun und ein gemeinschaftliches Essen zu planen. Das trägt darüber hinaus noch zur Kommunikation und - auch schon passiert - zu bleibenden Freundschaften bei.

Da der Transport in die Berge enorme Kosten verursacht, muß mit Holz und Gas gespart werden. So versteht es sich von selbst, einen gemütlich bullernden Ofen gleich zum Erhitzen des Spülwassers zu benutzen. Obwohl mehrfach beobachtet, sollte man die Hüttenbücher natürlich nicht zum Anfeuern benutzen. Die Einträge der Besucher dienen nicht nur der Statistik und der korrekten Geldverteilung auf die einzelnen Hütten, sondern nützen auch Rettungsmannschaften bei der Suche nach Verunglückten.

Die Hütten haben fast alle keinen Strom (die Solarpanele am Giebel dienen dem Laden der Akkus für die Brandalarmanlage), man sitzt und plaudert oder liest bei Kerzenschein; allerdings sind die Abende im Sommer so lang, daß es gar nicht richtig dunkel wird.

In allen Hütten ist das lästige Rauchen selbstverständlich nicht erlaubt (die Brandschutzanlage würde einen Heimlichraucher auch sehr bald enttarnen); wer es trotzdem immer noch tun muß, geht nach draußen.

Von 23:00 Uhr bis 6:00 Uhr ist Bettruhe, die für Leichtschläfer oftmals schon unterbrochen wird, wenn jemand nachts auf die Toilette (do) muß, die üblicherweise in einem separaten Häuschen (ute-do) untergebracht ist.

Vor dem Aufbruch spült man das Geschirr, lüftet die Hütte, sägt und spaltet für den Nachfolger ausreichend Brennholz (ved), bringt die Betten in Ordnung, wischt oder kehrt den Fußboden und entsorgt den Müll. Man spricht sich mit den anderen Wanderern ab, wer welchen Teil des gemeinschaftlichen Areals fegt und wischt. Der Abwasser-Eimer (utslagsvann) soll nur an der dafür vorgesehenen Stelle entleert werden, und jeglicher brennbare Müll (søppel) wird im Ofen verfeuert. Ob sinnvoll oder nicht - im Norden verbrennt man nicht nur Papier, Blasenpflaster und Teebeutel, sondern auch Plastiktüten und –beutel, die allerdings an einem dafür vorgesehenen Platz außerhalb der Hütte. Am besten, man benutzt solche Tüten, bei deren Verbrennung keine schädlichen Rückstände entstehen.

Den noch verbleibenden Müll (ikke brennbart søppel), der eigentlich nur noch aus Alu-Papier oder gegebenenfalls Konserven - die man platt klopft - bestehen dürfte, nimmt man wieder mit oder entsorgt ihn in (falls vorhanden) den entsprechend gekennzeichneten Mülleimern.

Auch der Frischwasser-Eimer (drikkevann) soll wieder aufgefüllt werden. Falls man keinen eindeutigen Hinweis vorfindet, entnimmt man das Trinkwasser oben am Bachlauf oder am oben gelegenen See und wäscht sich im Gewässer unterhalb der Hütte.

Wenn nicht schon in der Abendrunde getan, hat man vielleicht noch Lust, etwas in das Hüttenbuch zu schreiben; es liest sich oftmals ganz spannend und vielsprachig und hat mitunter sogar nützliche Tips von Wanderern für Wanderer.

Das Bargeld für Übernachtung und Proviant legt man in den dafür vorgesehenen Umschlag, klebt ihn zu und wirft ihn in den Safe. Für die bevorzugte bargeldlose Bezahlung mittels Abbuchung vom Kreditkartenkonto verfährt man ebenso, achtet auf alle notwendigen Angaben und trennt für sich die Kopie ab.

Ist man der letzte Gast, der die Hütte verläßt, vergewissert man sich, daß die Fenster verschlossen sind und schließt die Stätte der Gastlichkeit wieder mit dem Standard-Schlüssel ab.

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